Die grammatische Kategorie der Person gibt an, welche Rolle die bezeichneten Lebewesen oder Dinge in der Sprechsituation spielen.[1] Diese Teilnehmerrolle in der Sprechsituation ist das einzige Merkmal, das mit dem Begriff der grammatischen Person direkt bezeichnet wird. Es tritt allerdings in sehr vielen Fällen mit einem Numerus-Merkmal (Einzahl / Mehrzahl) verknüpft auf.
Die Kategorie grammatische Person kann in den meisten Systemen drei Werte annehmen, nämlich:
Wortarten, bei denen verschiedene Personalmerkmale unterschieden werden können, sind vor allem Personalpronomen sowie auch Possessivpronomen. Andere Typen von Pronomen wie etwa Indefinitpronomen sowie Substantive tragen auch ein Personalmerkmal, sind dabei aber auf die 3. Person festgelegt.
Das Merkmal Person kann ferner an anderen Wortarten auftreten, die nicht selbst Individuen bezeichnen. Relativ häufig ist das Vorkommen des Personalmerkmals in finiten Verbformen. In diesem Fall spiegelt die finite Verbform das Personalmerkmal des Subjekts im Satz wider (Kongruenz mit dem Subjekt), in manchen Sprachen auch das des Objekts. Die Kategorie der Finitheit muss aber nicht notwendigerweise einen Bezug auf Personalmerkmale enthalten (z. B. im Dänischen ist die finite Verbform personenneutral).
Die Fachbegriffe für die grammatischen Personen bestehen lediglich in einer Nummerierung der genannten Rollen als 1. Person, 2. Person und 3. Person. Diese Kategorie ist in allen Sprachen der Welt vertreten,[2] allerdings werden nicht immer alle drei Personen durch Formen vollständig unterschieden. Es gibt außerdem in manchen Sprachen Fälle, für die eine Erweiterung der Liste auf „vierte“ oder sogar „fünfte“ Personen vorgeschlagen worden ist; dafür gibt es aber keine allgemein übliche Konvention, und viele solcher Vorschläge werden in der Sprachwissenschaft auch bestritten.